Dieses Papier stellt einen relativ einfach gefaßten theoretischen Ansatz vor, um die Wirkung der Europäisierung auf der mitgliedstaatlichen Ebene zu untersuchen. Dabei bildet "Misfit" die notwendige Bedingung für jegliche Art von Wandel, unabhängig davon, ob politische Programme, politische Prozesse oder politische Institutionen Gegenstand der Untersuchung sind. Ob der daraus resultierende Anpassungsdruck jedoch tatsächlich innerstaatlichen Wandel auslöst, hängt von bestimmten Faktoren ab, die Anpassung befördern oder behindern. Es werden zwei Pfade vorgestellt, durch die innerstaatlicher Wandel hervorgebracht werden kann und die sich auf die zwei großen Schulen des Institutionalismus zurückführen lassen. Die rationalistische Spielart des Institutionalismus folgt einer Logik der Ressourcenumverteilung und hebt das Fehlen multipler Vetopositionen sowie das Vorhandensein von unterstützenden Institutionen als den innerstaatlichen Wandel begünstigende Faktoren hervor. Der soziologische Institutionalismus hingegen stellt auf Sozialisierungs- und Lernprozesse ab und konzentriert sich dabei auf die Rolle von "norm entrepreneurs" als Agenten des Wandels sowie auf das Vorhandensein einer kooperativen politischen Kultur als die beiden Faktoren, die innerstaatliche Veränderungen befördern. Beide Pfade lassen nur bedingt Konvergenz erwarten, insbesondere hinsichtlich politischer Prozesse und politischer Institutionen
We argue in this paper in favor of a rather parsimonious theoretical approach to the study of the domestic impact of Europeanization. Whether we study policies, politics, or polities, a misfit between European-level and domestic processes, policies, or institutions constitutes the necessary condition for expecting any change. However, adaptational pressures alone are insufficient. There must be mediating factors enabling or prohibiting domestic change and accounting for the empiri-cally observable differential impact of Europe. We have then introduced two pathways leading to domestic changes which are theoretically grounded in rationalist and sociological institutionalisms, respectively. On the one hand, rationalist institutionalism follows a logic of resource redistribution emphasizing the absence of multiple veto points and the presence of supporting institutions as the main factors facilitating change. On the other hand, sociological institutionalism exhibits a sociali-zation and learning account focussing on norm entrepreneurs as "change agents" and the presence of a cooperative political culture as the main mediating factors.
We claim that Europeanization might lead to convergence in policy outcomes, but at best to "clustered convergence" and continu-ing divergence with regard to policy processes and instruments, politics, and polities