Dieter Martiny
Nach Artikel 7 Absatz 1 und Artikel 7 Absatz 2 der Brüssel-Ia-Verordnung von 2012 besteht eine Zuständigkeit für vertragliche und deliktische Ansprüche. Die Abgrenzung dieser Angelegenheiten ist nicht einfach, insbesondere in Fällen, in denen mehrere Ansprüche gleichzeitig erhoben werden. Die Diskussion geht auch nach dem Wikingerhof-Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 24. November 2020 weiter. In diesem Artikel warden Schwachstellen der verschiedenen Konzepte wie Pflichten und Interessen erörtert. Die Einführung zusätzlicher Elemente wie die "Unerlässlichkeit" der Prüfung des Vertrags in Fällen der deliktischen Zuständigkeit sind schwer anzuwenden und führen zu neuer Unsicherheit. Die Zulässigkeit einer Annexzuständigkeit für Vertrag und unerlaubte Handlung würde das Problem mildern.
Under Article 7(1) and Article 7(2) Brussels I-bis Regulation of 2012, there is jurisdiction for contractual and tort claims. The delineation of these matters is not easy, particularly in cases where there is a concurrency of actions. The discussion is continuing even after the Wikingerhof judgment of the European Court of Justice of 24 November 2020. The present article discusses weaknesses associated with different concepts like duties and interests. The introduction of additional elements like the ‘indispensability’ of analysing the contract in cases of tort jurisdiction are difficult to apply and lead to new uncertainty. The admissibility of annex jurisdiction for contract and tort would alleviate the problem.