Zürich, Suiza
Between 1802 and 18011,Ulrich Jasper Seetzen (1767–1811), an explorerand medical doctor, travelled to several cities and regions of the Ottoman Empire, keeping diaries in which he detailed his scientific, ethnological,and quotidian observations. This article examines the image of physicians drawn by Seetzen with regard to the representation of the ‘own’and the ‘other’in the descriptionsEuropean and local doctors. It also considersthe modalities of knowledge transfer and Seetzen’s role as a mediator between different cultures. The study shows the striking dividing linebetween native and Frankish physicians, Seetzen’s limited knowledge of Jewish and Muslim physicians, and the transfer of the European typology of academic doctors and medical practitioners to physicians in the Ottoman Empire
Der Mediziner und Naturforscher Ulrich Jasper Seetzen (1767–1811) bereiste zwischen 1802 und 18011 mehrere Städte und Regionen des Osmanischen Reiches und führte dabei Tagebücher, in denen er seine naturwissenschaftlichen, völkerkundlichen und alltagsbezogenen Beobachtungen ausführlich niederschrieb. Das von Seetzen gezeichnete Bild der Ärzte untersucht dieser Beitrag hinsichtlich der Darstellung von ‘Eigenem’ und ‘Anderem’ bei den Beschreibungen der europäischen und einheimischen Ärzte. Außerdem betrachtet er die Frage von Wissenstransfer sowie die Rolle Seetzens als Vermittler zwischen verschiedenen Kulturen. Die Studie zeigt die markante Trennlinie zwischen einheimischen und fränkischen Ärzten, Seetzens geringes Wissen über jüdische und muslimische Mediziner sowie die Übertragung der europäischen Typologie von akademischen Doctoren und handwerklichen Heilern auf Ärzte im Osmanischen Reich