In jüngerer Vergangenheit haben Gerichte zunehmend Bedenken gegenüber ökonomischen Gutachten in Kartellschadensersatzverfahren geäußert, insbesondere wegen divergierender Ergebnisse und Zweifeln an ökonometrischen Ansätzen. Dies führte dazu, dass Gerichte vermehrt auf eigene Schadensschätzungen zurückgreifen, die oft nicht auf fundierten ökonomischen Analysen basieren. Dieser Artikel diskutiert die Notwendigkeit einer fundierten ökonomischen Evidenzbasis zur Schadensermittlung, identifiziert Probleme bei ihrer Nutzung vor Gericht und schlägt Verbesserungen vor: Mit ausreichend ökonomischer Expertise bei allen Beteiligten, klareren Vorgaben zur Schadensermittlung und aktiverer Steuerung der ökonomischen Auseinandersetzung können bessere Ergebnisse effizienter erreicht werden.